Aus den Jugenderinnerungen von Hans Hess: Unsere erste Badegelegenheit in der Primarschule hatte uns die „Schwelli“ des Dorfbachs oberhalb der Kirche geboten, später der Haslibach beim Kindlistein gegen Knonau, wo nächtlicherweile auch etwa Erwachsene hingingen, und dann der Paradiesweiher, den wir als höchste Prüfung mit heimlichen gruseln überquerten. In der Sekundarschule war die „Lorze“ unterhalb Maschwanden das Ziel für unsere Badefreuden. 

Margrit Bickel die in der „Schüre“ aufgewachsen ist erinnert sich und erwähnt, dass sie im „Schüre-Weiher“ Schwimmen gelernt hatte. 

Hansli Hess musste noch vier Jahre auf ein Schwimmbad im Dorf warten. Allerdings stellte der Vorstand des Verschönerungsvereins bereits 1901 der Versammlung einen Plan vor, in der sogenannten Rossmatte, durch Errichtung eines Dammes ein für diesen Zweck geeignetes Stück Land unter Wasser zu setzen, das im Winter als Eisfeld und im Sommer als Badeanstalt genutzt werden könnte.

1927 war es dann soweit, unter der Leitung des Verschönerungsvereins konnte die erste Badi im Bezirk 1928 eingeweiht werden. An den Totalkosten von 12‘000 Franken beteiligte sich die Gemeinde mit 3‘000 Franken, der Rest wurde von privater Seite finanziert. 

Darüber ob Duschen und ein WC in der Badi nötig wären schieden sich die Geister allerdings. Ein prominenter Mitbürger bemerkte zum Beispiel: Man geht doch nicht ins Bad um dort abzuladen, was man zu Hause besorgen kann. Die Befürworter konnten sich aber durchsetzen und so wurde in den Dreissiger Jahren ein provisorisches „Plumsklo“ errichtet, das immerhin bis 1952 Bestand hatte. 

Der erwähnte prominente Mitbürger, Lehrer von Beruf war auch Mitbegründer der Badi und zuständig dafür, dass die Badi regelmässig gereinigt wurde. Walter Bickel erzählt schmunzelnd, dass jeweils völlig unerwartet „heute Badi putzen“ im Klassenzimmer an der Wandtafel stand. Da das Wasser ohne Filter in die Badi geleitet wurde und teilweise auch Jauche in den Bach lief war das Schwimmbecken nach einigen Wochen faul, der Boden und die Wände voller Algen und entsprechend glitschig. Das war jeweils der Zeitpunkt für die Fünft/Sechst-Klässler von Lehrer Hess um einen Tag mit Badi-Putzete zu verbringen. 

Wädi Bickel erzählte auch wie der Schwimmunterricht vonstattenging. Lehrer Hess nutzte eine lange Holzstange, befestigte ein Seil daran und band das andere Ende des Seils dem Schüler um den Bauch und dann ermunterte er den Schüler zu schwimmen. 

Die Badi stand allen Personen offen, allerdings war bis 1957 die Benutzung nur streng nach Geschlechter getrennt erlaubt (Meitli- und Buebe-Tage). 


Jugendfest 1972
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