Das Wetter war schon vor einhundert Jahren ein wichtiges Gesprächsthema. Mättmi war dazumal sehr landwirtschaftlich geprägt und dadurch noch viel mehr von Wetter abhängig als wir dies heute sind. Wie jedes Jahr hofften vor allem die Bauern auf ein angenehmes Jahr, genügend Regen, Wärme und natürlich Sonne um im Herbst eine reichliche Ernte einfahren zu können.  

Die relativ genauen Wettervorhersagen, wie wir sie heute kennen, gab es damals noch nicht. Dafür waren die Erfahrung jedes Einzelnen gefragt, sowie natürlich die genaue Beobachtung des Himmels, der Tiere und der Pflanzen sehr wichtig. Populär waren damals die Bauernweisheiten und Wetterregeln wie zB. „Siehst du im März gelbe Blumen im Freien“, magst du getrost deinen Samen streuen oder zB „was im Juni nicht wächst, gehört in den Ofen“.

Dass am Sechseläuten 1923, wegen strömenden Regen kein Bögg verbrannt werden konnte, war in der lokalen Presse ein Thema, hatte aber sicher keinen Einfluss auf den weiteren Wetterverlauf. Der Juni war mit durchschnittlich 8.5 Grad der kälteste Juni, dafür der Oktober mit 11.2 Grad einer der wärmsten Oktober seit Messbeginn 1864.

Die Bauern dürften in diesem Jahr aber gewiss zufrieden gewesen sein. Dank einer guten Ernte profitierten letztlich alle Einwohner in der Gemeinde.

1923 wurden übrigens in der Schweiz insgesamt 31 Erdbeben verspürt. Ob allerdings die damaligen Einwohnerinnen und Einwohner davon etwas gemerkt haben ist nicht bekannt.

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