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De Funke Karli
De „Funke-Karli“, wie ihn viele nannten, ist Ende August 2015 im hohen Alter von 93 Jahren verstorben. Der Ur-Mettmenstetter hatte mit Familie, Beruf, Ämtern und Vereinen ein erfülltes Leben.
Die scharfe Rechtskurve am Dorfausgang Richtung Rifferswil könnte auch «Funk-Rank» heissen, denn in diesem Quartier lebte und wirkte der Verstorbene wie schon seine Eltern Zeit seines Lebens. War vor Jahrzehnten einzig der stattliche Bauernhof dort, so entstanden im Laufe der Zeit auf beiden Seiten der Albisstrasse einige um- oder neu gebaute Häuser, welche der wachsenden Familie dienten oder zum Teil vermietet wurden.
Nach dem Schulbesuch in seiner Heimat erlernte «Charles» in der landwirtschaftlichen Schule im welschen Cernier den Beruf des Bauern. Im Rahmen der Güterzusammenlegung erstellte er im Tannbühl eine Siedlung, damit der Betrieb rationeller bewirtschaftet werden konnte. Neben seiner Haupttätigkeit als Landwirt und nach Verpachtung des Betriebs war der Verstorbene in zahlreichen Nebenämtern engagiert. So war er Gutsverwalter der Armenpflege, Mitglied der Primarschulpflege, Kassier der Flurgenossenschaft, Aktuar der landwirtschaftlichen Genossenschaft, Präsident der Wasserversorgung und des Verschönerungsvereins, Feuerwehrkommandant sowie Gemeindeammann und Betreibungsbeamter. 34 Jahre betreute er die örtliche Brennereiaufsichtsstelle.
Karl Funk hatte auch Freude an der Imkerei. Mit über 80 Jahren holte er noch Schwärme von den Bäumen. Von Hermann Vontobel hatte er das Wassersuchen mit Ruten erlernt. „Weiden korben“ oder «Sägisse tängele» gehörten ebenfalls zu seinen Beschäftigungen. All diese Talente gab er innerhalb der Familie weiter.
Gerne verkehrte der Verstorbene in Sportler- und Sängerkreisen. Er war Präsident des Turnvereins und dort einst ein guter Geräteturner Als Mitglied der Männerriege und als Turnveteran pflegte er diese Kontakte bis ins hohe Alter. In der Skiriege war er seinerzeit eine treibende Kraft beim Kauf der Skihütte auf der Biberegg. Ein Wasa-Lauf und mehrere Engadiner zeugen von seiner Freude am Langlauf.
Karl Funk war immer ein äusserst begabter und interessierter Mitbürger. Auch im Rentenalter gab es im «Funk- Quartier» immer etwas zu tun, das mit Kopf und Händen erledigt werden musste. Dazu gehörte auch, dass man ihn öfters am Brunnen an der Albis- strasse etwas hantieren sah. Mit seiner in Rifferswil gebürtigen Frau Vreni Funk-Frick war er seit 1949 verheiratet. Im vergangenen Jahr konnten die beiden ihre eiserne Hochzeit feiern. Der Verstorbene hinterlässt drei Kinder, sieben Enkel und einen Urenkel. Eine grosse Trauergemeinde hat Anfang September in der reformierten Kirche Mettmenstetten von einem liebenswürdigen Mitmenschen Abschied genommen.
Mettmenstetten November 2015 – Erich Rüfenacht