Sonntagsschule

Mitten im Dorf befand sich bis 1910 die Sonntagsschule Mettmenstetten. Der eingemeisselte Schriftzug auf dem Brunnensockel weist darauf hin. Damit ist auch die Rätselfrage, wohin diese Kinder gehen beantwortet – Zur Sonntagsschule.

In einem Tages-Anzeiger von 1964 war zu lesen: Ein Bürger von Mettmenstetten liess in seiner Gemeinde diesen reizenden Platz herrichten mit einer Bronzegruppe von W. Hürlimann.

Beim angesprochenen Bürger handelt es sich um Fritz Kleiner (Chosli-Fritz) der 1898 in Mettmenstetten geboren wurde und seit den 1930er-Jahren in Zürich durch seine verschiedenen Confiserie-Läden berühmt war.

Im oben erwähnten Tages-Anzeiger war weiter zu lesen:
In vielen Dörfern unseres Landes sieht man neue Häuser und Fabriken aus dem Boden schiessen; die Hochkonjunktur feiert Orgien auf Kosten der Schön­heit und Geschlossenheit des Dorfbildes. In Mett­menstetten zeigt aber ein Beispiel, dass es immer noch Männer gibt, die ihre Heimat wirklich lieben und sich das auch etwas kosten lassen.
Ein in Zürich wohnhafter Bürger von Mettmen­stetten kaufte am Hauptplatz seines Heimatdorfes ein Areal, auf dem ein baufälliges Haus stand, das dem Dorfbild sicher nicht zur Zierde gereichte. Er liess das alte Haus, in dem er einst die Sonntags­schule besuchte, abbrechen und auf dem gewonnenen Platz einen Brunnen errichten, von dessen Sockel eine durch Bildhauer W. Hürlimann geschaffene Bronze, eine Kindergruppe darstellend, dem Be­schauer freundlich entgegenlacht.
Hinter dem Brun­nen, dessen Wasser in ein blumenumsäumtes Bassin plätschert, liegt ein mächtiger Findling im Gewicht von 22 Tonnen. Diese liebliche Anlage, die jedem Be­trachter Freude machen muss, liess der grossherzige Gönner einzig erstellen, weil er dort die Sonntags­schule besuchte und weil sie dem Dorfplatz wirk­lich zur Zierde gereicht. Als besonders lobenswert darf hervorgehoben werden, dass er das Schmuck­stück seiner Heimatgemeinde zum Geschenk machte. Ein solches Beispiel verdient Nachahmung, zeigt es doch, wie Wohlstand, gepaart mit gesunder Heimat­liebe, Schönes und Bleibendes zu schaffen vermag.


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