Schmiede, Nagelschmiede, Handlungsladen, Tuchladen und Bank

Autor: IG Dorfgeschichte

Gemäss Hans Huber-Glasbergen und Hans Huber-Hegglin erlebte das Gebäude der heutigen Clientis Sparcassa eine bewegte Geschichte. 1832 begann Heinrich Huber (Jahrgang 1782) «eine vo’s Schmid-Schlossers» – mit dem Eisenhandel. Seine Werkstatt hatte er an der Albisstrasse 5, heute befindet sich da die Clientis Sparcassa.

Das Riegelhäuschen gehört in die Gruppe der alten Häuser, die von jeher den Rössliplatz umrahmten und diesem auch heute, noch zusammen mit den Neubauten Volg und Gemeindehaus, seinen unverwechselbaren Charakter geben. Als kleineres Nebengebäude wirkt es neben den stattlichen Wohnhäusern in der Nachbarschaft als hübsches «Stöckli». Anfangs des 19. Jahrhunderts wurde in dem kleinen Häuschen während elf Jahren Eisen geschmiedet, dann erlosch die Esse für immer. An die Stelle der Schmiede trat 1838 ein Handlungsladen, an die Stelle des Zunftrichters Johannes Huber als Eigentümer trat der Präsident gleichen Namens. In den 1840er-Jahren wurde das Gebäude als Schweinestall und später als Wagenschopf genutzt.

Dann wird es in den Registern drei Jahrzehnte lang still um das kleine Gebäude an der Albisstrasse. Im Jahre 1880 verkaufte es Johannes Huber Eisenhändler und alt Gemeindeammann seinem Sohne Gottlieb. Nach der Jahrhundertwende ging es dann um das Häuschen lebhafter zu; Die Erben Gottlieb Hubers veräusserten es im Frühjahr 1904 an Emil Wüger und Wilhelm Stutz, schon drei Monate später erwarb es Johannes Küng als Magazingebäude mit Verkaufsladen.

Johannes Küng verkaufte es 1907 an Fritz Stettler, den damaligen Gemeindeschreiber. Sophie die Tochter von Fritz Stettler übernahm den von den Chrämer-Schnider-Huber betriebenen Gemischtwarenladen und richtet dort einen Textilwarenladen ein.
Anmerkung IG Dorfgeschichte: In anderen Dokus steht: … dessen Ehefrau führte darin von 1911 bis 1946 einen Mercerie-Laden. Gemäss Fotos die in unserem Besitz sind wurde es vor oder während dem zweiten Weltkrieg als „Handlung von G. Müller-Vollenweider“ genutzt.  

Später folgte Walter Hürlimann, der in diesem Gebäude als Velomechaniker tätig war, anschliessend übernahm sein Bruder Werner (de Speiche) das Gebäude.

Seit über 30 Jahren steht das Häuschen nun im Eigentum der Firma Weisbrod-Zürrer Söhne bzw. Weisbrod-Zürrer AG. Von ihr hat es die Sparkasse Wädenswil-Richterswil-Knonaueramt (heute Clientis) Mitte der 1970er-Jahre gemietet.

Dass darin vor über hundert Jahren Säuli zur Welt kamen und wohl auch Hufeisen geschmiedet wurden — wer denkt da nicht an Glück und Wohlergehen? — mag für die Clientis ein freundliches Vorzeichen sein.

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