Stettlerhaus

Besitzer: Hannes Kleiner (1601), Freidrich Stettler (1907), Weissbrod-Zürrer AG (1946), Familie Ott

Autor: IG Dorfgeschichte
Die untenstehenden Informationen haben wir aus unterschiedlichen Dokumenten zusammengesucht und in einer kompakten Form zusammengefasst. Wir haben dazu Dokus und Infos von Hans Huber-Hegglin, von Hans Huber-Glasbergen, Paul Ott und von Werner Eugster verwendet.

Artikel von der Denkmalpflege des Kantons Zürich

Sie finden hier einen Auszug aus einem Bericht über das sogenannte «Stettlerhaus», den die «Denkmalpflege des Kantons Zürich» vor dem Umbau von 1991 verfasst hat.

©Beni Federer

Das Baujahr des «Stettlerhauses» konnte bei den Untersuchungen der kantonalen Denkmalpflege nicht genau ermittelt werden. Feststeht, dass es um 1600 schon bestand. Die Primärkonstruktion des Gebäudekomplexes be­steht aus einem dreigeschossigen, in der Mitte der Gie­belfront zweigeteilten Fachwerkbau mit zwei separaten Eingangstüren. Ein mächtiges, teilabgeknicktes Satteldach überspannt einen riesigen Dachraum, in dem sich noch eine alte Rauchkammer befindet. Die dem Dorf zugewandte Giebelseite ist durch drei für unsere Gegend charakteristische «Klebdächer» unter­brochen. Der langgestreckte Bau enthält je einen Wohnteil mit mehreren Einheiten an beiden Enden und die zugehörigen Scheunenteile in der Mitte. In späterer Zeit erfolgte auf der Westseite ein Anbau, der zur heutigen sehr breiten Front des eindrücklichen Hauses führte. Im Laufe der Zeit wurden im Innern diverse Umbauten ausgeführt, mit neuen Zwischen­wänden Wohnungen abgetrennt und diese wiederum mit Seiteneingängen erschlossen. Der umfassende Umbau von 1991, der unter Wahrung denkmalpfle­gerischer Auflagen erfolgte, brachte dem grossen Gebäudekomplex eine neue Nutzung, aber auch wieder ein repräsentatives Äusseres im Sinne der ur­sprünglichen Absicht des Erbauers.

Grundriss des Stettlerhauses

Aus dem Grundriss geht gut hervor wie umfangreich der Gebäudekomplex ist. Bei der Einheit 474 handelt es sich ursprünglich um eine Scheune. Das Haus 477 (Albisstrasse 5) beheimatet heute die Clientis Sparcassa.

Wenn Häuser reden könnten

Das Stettlerhaus hat seinen Namen in den 1920er-Jahren vom damaligen Eigentümer Fritz Stettler, Buechstock übernommen. Fritz Stettler amtete von 1898-1938 als Gemeindeschreiber. Zu dieser Zeit befand sich auch das Gemeindebüro im „Stettlerhaus“. Während dem ersten Weltkrieg war zudem auch das Brotamt (anklicken für mehr Infos) da untergebracht.

Während den ersten 150 Jahren des Bestehens waren ganz unterschiedliche Familien wie Kleiner, Buchmann, Syz, Gründeier, Gugolz (Rössliwirt) im Stettlerhaus beheimatet. Mitte 18. Jahrhundert übernahm dann Hans Ulrich Huber das Gebäude und richtete im Hinterhaus eine Schmiede ein. Sein Sohn Rudolf zog zur gleichen Zeit einen Bettfedernhandel auf.

Als Hans Ulrich 1837 starb übernahmen zwei seiner Söhne Gemeindeamman Johannes Huber und der Federhändler Rudolf Huber das Gebäude. Das Hinterhaus wurde an den Bäcker Heinrich Häberling verpachtet der da eine Bäckerei eröffnete.

Vermutlich 1861 wurde der Frontteil des Gebäudes verbreitert (ist am asymetrischen Dach gut erkennbar).

Der Gebäudekomplex blieb bis Anfang 20th Jahrhundert im Besitz der Familie Huber, die dann anschliessend in’s Unterdorf zügelte und dort die bekannte Eisenhandlung „Huber“ eröffneten.

Der Schneidermeister Reinhold Grob erwarb 1905 den hinteren Teil des Gebäudes und wie bereits erwähnt Fritz Stettler 1907 den vorderen Teil.

1946 erwarb die Firma Weissbrod-Zürrer den gesamten Gebäude-Komplex und richtete nach einem tiefgreifenden Umbau Personalwohnungen ein. Etwa zehn Jahre später wurde das Gebäudegeviert von der Familie Ott, die den angrenzenden Bauernhof bewirtschafteten, gekauft.

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